Volle Festtagswiese vor dem Landtag NRW. Bild - Peter Wolter © Peter Wolter
5.000 demonstrierten vor NRW-Landtag für Verkehrswende
Der ADFC Münsterland lud am 8. Mai zu einer Radtour zur Fahrrad-Sternfahrt nach Düsseldorf ein. Eine Woche vor der Landtagswahl wollten wir es vor dem Landtag und bei der Fahrrad-Sternfahrt quer durch die Landeshauptstadt den Politikern zeigen!
Wir wollten zeigen, dass das Fahrrad kein Spaß- oder Freizeitvehikel ist, sondern die Lösung für die aktuellen Mobilitätprobleme. Wir brauchen eine Mobilitätswende hin zum Fuß- und Radverkehr und damit zu mehr Lebensqualität in unseren Städten!
Das Bündnis das zur Verkehrswende aufrief setzte sich zusammen aus ADFC, Attac, BUND, Campact, FUSS e.V., Greenpeace, RADKOMM und VCD. Bereits am frühen Morgen hatten sich tausende Radfahrende aus NRW auf mehr als 20 Zubringerrouten in Richtung Landeshauptstadt aufgemacht. Nach der Kundgebung auf der Festwiese vor dem Landtag starteten die Teilnehmenden zu einer 18 Kilometer langen Fahrraddemo durch die Landeshauptstadt.
Wir brauchen Vorfahrt für den Umweltverbund
Axel Fell, Landesvorsitzender ADFC NRW:
„Heute haben nicht die Autos die Straßen und den öffentlichen Raum dominiert, sondern Menschen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es war ein großes Fest für alle. Denn so unglaublich viele haben sich mit dem Fahrrad, zu Fuß und mit Bus und Bahn auf den Weg gemacht, um der Politik kurz vor der Landtagswahl klar zu machen: Wir brauchen Vorfahrt für den Umweltverbund. Wir brauchen mehr und bessere Geh- und Radwege und bezahlbare Bus- und Bahntickets. Nicht irgendwann – sondern jetzt!“
Thomas Eberhardt-Köster, Koordinierungskreis Attac:
”Trotz Klimakrise und Dauerstau in den Städten hat die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW in den letzten Jahren vor allem den Autoverkehr gefördert und die Interessen der Autoindustrie bedient. Der klimafreundliche öffentliche Verkehr wurden stiefmütterlich behandelt. Wir fordern von der neuen Landesregierung eine konsequente Mobilitätswende, die mehr ist als eine Antriebswende!
Straßen und Brücken zerbröseln
Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND:
„Es kann nicht angehen, dass unsere Steuergelder für den klima- und umweltschädlichen Straßenneubau verpulvert werden, während die bestehende Infrastruktur, die Straßen und Brücken, zerbröseln. Wir fordern den Stopp aller Straßenbauplanungen. Alle Projekte des Landesstraßenbedarfsplans und des Bundesverkehrswegeplans müssen auf den Prüfstand.
Wir verzichten auf saubere Luft, auf Ruhe und auf Grün
Dr. Ute Symanski, RADKOMM und Aufbruch Fahrrad:
“All diese Menschen, die heute vor den Landtag nach Düsseldorf gekommen sind, nehmen es nicht mehr länger hin, dass die autofokussierte Verkehrspolitik uns allen so viel Verzicht aufzwingt und uns so viel schadet. Wir verzichten auf saubere Luft, auf Ruhe und auf Grün in unseren Städten, sowie auf einen Stadtraum in dem sich die Menschen und insbesondere unsere Kinder ohne Lebensgefahr bewegen können. Wir fordern stattdessen einen Verzicht der Autofahrer damit wir nicht weiter auf unsere Lebensqualität verzichten müssen. Das ist heute unsere Botschaft an die Politik!”
Peter Wolter