Sendenhorst ohne "Horst" - Ein Ausflug nach Senden
Eine Tagestour von Sendenhorst nach Senden ist nicht nur wegen der Namensverwandtschaft der beiden Orte naheliegend. Mit dem prachtvollen Schloss bietet Senden auch eine attraktive Besichtigungsmöglichkeit.
Mit ca. 70 Kilometern war die Tagestour nach Senden schon ein wenig sportlich veranschlagt. Immerhin ging die Reise ja auch vom Ostmünsterland, wo Sendenhorst beheimatet ist, ins Westmünsterland - und zurück. Dennoch fanden sich immerhin 18 Radbegeisterte zu dem Unternehmen ein. Dazu trug sicherlich auch der Wetterbericht bei, der einen ruhigen, sonnigen und warmen Frühherbsttag versprach.
Nicht nur das Schloss Senden als Tagesziel machte das heutige Angebot attraktiv, sondern auch die sehr naturnahe, mit allerlei landschaftlichen Besonderheiten gespickte Route, die TourGuide Reinhard Vogel-Lackenberg für den Tag ausgearbeitet hatte, war voller spannender Überraschungen.
Über Albersloh führte Fahrt zunächst nach Albersloh und von dort durch die schon etwas herbstlich gefärbten Wälder der Hohen Ward, vorbei an dem historischen Wasserwerk zum idyllischen Heidhornsee, der sich nahe dem Gut Heidhorn am Rande der Davert etwas versteckt als verträumter Pausenort anbot. Weiter durch die Davert wurde das “Venner Moor” angesteuert. "O, schaurig ist's, übers Moor zu gehn," schrieb Autorin Annette von Drüste-Hülshoff. Zwar bleiben die “schaurigen” Wanderwege durch die Tiefen des Moores eher dem Wanderer vorbehalten, aber einige Passagen, die so gerade noch per Rad befahrbar sind, gaben eine eindrucksvolle Sicht auf das einmalige Naturschutzgebiet frei. Mit einem Mittagspicknick an der Heidefläche im Moor wurde dieser Eindruck kulinarisch abgerundet.
Das Tagesziel der Tour war allerdings das in Restaurierung befindliche Wasserschloss Senden, das man durchaus zu den größeren Wasserburgen des Münsterlandes zählen darf. In einer vielleicht etwas detailverliebten, aber nichtsdestoweniger sehr aufschlussreichen Führung erläuterte Dr. Franz Waldmann als Vorsitzender des Trägervereins Schloss Senden e.V. der Sendenhorster Gruppe die Geschichte und - vor allem - die Bemühungen zum Wiederaufbau und zur Restaurierung der gewaltigen Anlage - eine Mammutaufgabe, die viel Durchhaltevermögen und Enthusiasmus verlangt.
Der Rückweg nach Sendenhorst führte abermals durch die Davert und wurde in Rinkerode durch eine gesellige Kaffeepause im traditionellen Gasthof Lohmann aufgelockert. Gegen 18.00 Uhr - fast wurde es schon etwas dunkel - erreichten die begeisterten Radlerinnen und Radler dann wieder den Ausgangspunkt in Sendenhorst.