ADFC Vorsitzender NRW erwartet bei Verkehrswende sich verschärfende Konflikte
Pressemitteilung
Düsseldorf, 07.05.2023
Nr. 18/2023
Pressemitteilung
+ Der Vorsitzende des ADFC NRW, Axel Fell, erwartet bei der bevorstehenden Verkehrswende eine sich verschärfende Auseinandersetzung: „Das wird noch eine härtere Auseinandersetzung als bei Atomenergie und Kohle.“
+ Rund 3.000 Radbegeisterte forderten in Düsseldorf die Einhaltung des Klimaziels 1,5 Grad
Radbegeisterte aus ganz Nordrhein-Westfalen haben am Sonntag vor dem Landtag mehr Klimaschutz im Verkehr und einen massiven und schnellen Ausbau des Radverkehrs in Nordrhein-Westfalen gefordert. Die Radfahrenden machten auf die Gefahren des Klimawandels aufmerksam, forderten die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels und demonstrierten für eine ökologische Verkehrswende. Damit bezogen sich die Veranstalter auf den hohen Ausstoß von C02 und Lärm durch den Kraftfahrzeugverkehr.
Der Landesvorsitzende des ADFC NRW, Axel Fell, forderte in seinem Redebeitrag auf der Landtagswiese einen gesellschaftlichen Umbruch im Mobilitätssektor.
„Eine klimaverträgliche, nachhaltige, soziale und gerechte Mobilität wird eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung erfordern. Das wird noch eine härtere Auseinandersetzung als bei Atomenergie und Kohle. Dabei im Mittelpunkt stehen werden: Tempolimits, autofreie Zonen, radikale Parkraumbewirtschaftung und die konsequente Umverteilung von Flächen. Denn heute sind Städte bei uns in NRW Autostädte für stehendes Blech. Das müssen wir jetzt anpacken und sie umbauen zu lebenswerten Orten für Menschen aller Altersgruppen. Und dafür brauchen wir die konsequente Umstellung unserer Mobilität weg vom Auto und hin zu Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr.“
Fell forderte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, dazu künftig noch sichtbarer und aktivistischer zu werden. Die Bedrohung des Weltklimas beginne vor unserer Haustür in Nordrhein-Westfalen und müsse nun durch Bündnisse mit Fridays for Future, den großen NRW-Umwelt- und Verkehrsverbänden, Wirtschaft, Kultur, Verwaltung und Politik verhindert werden.
Axel Fell: „Wir stehen für das Radfahren als die umweltfreundlichste, gesündeste und nachhaltigste Form der Fortbewegung. Wir haben eine Lösung für das Problem. Doch, wenn wir schnell die Menschen auf das Fahrrad holen wollen, brauchen wir eine sichere und einladende Fahrradinfrastruktur. Dazu bietet der ADFC viele Anregungen und Gedankenanstöße an, die schnell umsetzbar sind. Lassen Sie uns darüber reden. Die Politik muss jetzt liefern! Nicht irgendwann, sondern jetzt!“
Die Düsseldorf ADFC-Vorsitzende und Mitorganisatorin der Fahrradsternfahrt, Lerke Tyra, sagte: „Klimaschutz braucht Verkerhrswende - und Verkehrswende braucht Radverkehr! Der Klimawandel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Über viele Jahrzehnte war das Auto die relevante Kategorie im Bereich Mobilität. Das muss sich ändern, um verkehrsbedingte Klima- und Umweltschäden zu reduzieren!"
Auch Mika Schmitz, Fridays for Future Düsseldorf, begrüßte in ihrem Statement den wichtigen Beitrag des Radverkehrs für die Verkehrswende: "Ohne umweltfreundliche Verkehrsmittel sind die Klimaziele nicht zu schaffen - das bedroht alle Generationen!"
Radfahrende erreichen die Landeshauptstadt sternförmig aus vielen Regionen Nordrhein-Westfalens
Von mehr als 50 Startpunkten aus dem Münsterland, dem Ruhrgebiet, dem Bergischen, vom Niederrhein und der Rheinschiene bis Bonn machten Düsseldorf am Sonntag erneut zur Radhauptstadt NRWs. Über zahlreiche “Zubringer” radelten Menschen sternförmig nach Düsseldorf. So starteten beispielsweise Gruppen bereits morgens in Kleve, Dortmund und Bonn. Diesen Zubringern schlossen sich dann immer mehr Radfahrende an und fuhren mit Polizeibegleitung in die Landeshauptstadt.
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Ludger Vortmann
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Der ADFC NRW e.V. ist mit mehr als 56.000 Mitgliedern der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In 37 Kreisverbänden und rund 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potentiale des Fahrrades ausschöpft. Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsradfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.